Die Bezeichnung Psychotherapie steht als Oberbegriff für alle Formen psychologischer Verfahren, die ohne Einsatz medikamentöser Mittel auf die positive Veränderung von psychischen Beschwerden zielen.
Die „älteste“ klassische Therapiemethode ist die Psychoanalyse, begründet von Sigmund Freud.
Im Vergleich zur Psychoanalyse, welche die Ursache von Symptmen oft in Entwicklungsproblemen in sehr frühen Kindheitsphasen sieht, ist die Verhaltenstherapie eher problem- und lösungsorientiert. Die Behandlung setzt in der Regel an den gegenwärtig bestehenden Schwierigkeiten an. Das therapeutische Vorgehen wird dabei möglichst genau auf die individuelle Problematik und an die persönlichen Ressourcen angepasst.
Die Wirksamkeit kognitiv-verhaltenstherapeutischer Verfahren ist bei den meisten psychischen Störungen wissenschaftlich belegt. Daher werden die Kosten für eine Verhaltenstherapie von allen gesetzlichen (und den meisten privaten) Krankenkassen übernommen. Eine Verhaltenstherapie ist oft ein Weg zu langfristiger Veränderung, welcher jedoch auch Kraft kostet und ein hohes Maß an Eigeninitiative, Reflektionsfähigkeit und Organisationsfähigkeit voraussetzt.
Eine ambulante Psychotherapie ist jedoch nicht für jede Person und jede psychische Notlage das richtige Angebot.
Bei schweren depressiven Episoden, wenn der Alltag nicht mehr bewältigt werden kann, bei intensiver Antriebslosigkeit, Überforderungserleben, oder Konzentrationsproblemen, bei Substanzabhängigkeit (z.B. Alkohol), bei Psychosen, bei Problemen mit der Organisatiosfähigkeit wenn sich diese auch das Wahrnehmen der Therapiesitzungen ausstrecken oder wenn sich die private Situation krisenhaft zuspitzt, kann es notwendig sein, der ambulanten Therapie einen stationären Aufenthalt (z.B. in einer psychosomatischen Klinik) oder auch eine psychiatrische Behandlung voranzustellen, da von (durchschnittlich) einer Sitzung in der Woche dann kein ausreichender Behandlungserfolg zu erwarten ist.
Sollten Sie noch unsicher sein, was in der aktuellen Situation das richtige Angebot für Sie oder einen Angehörigen ist, welcher unter einem der genannten Symptomen leidet, kann Ihnen auch Ihr Hausarzt bei der Planung der der einzuleitenden Maßnahmen helfen.